Liebe
Leserinnen und Leser,

Frater Rudolf Knopp, barmherzige brüder bayern kdör – Rechtsträgervertreter

die Darstellung der Geburt Christi in der Krippe wird in den verschiedenen Ländern unterschiedlich interpretiert. Ich persönlich bin immer wieder von der sogenannten neapolitanischen Krippe beeindruckt. Mitten in das geschäftige Treiben einer Stadt des 18. Jahrhunderts wird Christus geboren. Im Gegensatz zur Darstellung der Krippen in Zentraleuropa, wo das Geschehen auf die Geburt Christi ausgerichtet ist, ist bei dieser süditalienischen Variante zu sehen, dass Christus mitten im Trubel der Stadt, scheinbar unbeachtet von der Mehrheit der Figuren, geboren wird. Lediglich die Figuren der Könige sind auf das Jesuskind ausgerichtet. 

Der Gedanke liegt nahe: „Genau wie bei uns“. Wir nähern uns dem Weihnachtsfest oft beiläufig, in einem hektischen Advent. Weihnachtsfeiern und Weihnachtsmärkte verstellen oft mehr den Blick auf Weihnachten, als dass sie uns zum eigentlichen Sinn des Festes führen würden. Der religiöse Inhalt verblasst, aber das Drumherum wird geliebt.

Schleichend wird aus dem Christkindlmarkt ein Winterzauber. Und doch wird genau in dieses Treiben Christus geboren. Von einigen wahrgenommen, von anderen nicht, aber er kommt als „der Gott mit uns“ (Immanuel, Matthäus 1,23), als einer, der Zuversicht verbreiten will.

So darf ich Ihnen, geschätzte Leserinnen und Leser, Mitarbeitende und Freunde unseres Ordens, ein gesegnetes, ein frohes und friedvolles Weihnachtsfest wünschen, an dem Sie spüren, dass trotz aller Geschäftigkeit Christus für Sie geboren wurde, der mit Ihnen Ihren Weg gehen möchte. Dies mögen Sie auch ganz intensiv im Jahr 2026 erfahren.

Dieses neue Jahr wird für uns Barmherzige Brüder ein besonderes Jahr sein, da wir im Januar das erste Provinzkapitel der neuen Provinz Europa Mitte in Wien feiern und neue gemeinsame Wege gehen werden. 

Beste Wünsche!
Ihr Frater Rudolf Knopp