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Auf dem Weg in den Orden

 

Am 15. März hat Frater Philipp Boška in seinem Heimatdorf Hôrka in der Ostslowakei seine Feierliche Profess abgelegt. Davor lag eine mehrjährige Einführungs- und Ausbildungszeit im Orden.

 

Österreichische Ordensprovinz | Hôrka, Slowakei

15. März 2025

Frater Philipp wurde 1989 geboren und wuchs in Hôrka auf. Nach der Schule studierte er Biochemie in Bratislava. „Als ich mit meiner Masterarbeit begann, habe ich gesehen, dass das nicht mein Weg ist“, blickt er zurück. „Mein Cousin hat das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Bratislava gekannt, weil er dort Zivildienst gemacht hat, und gemeint, dass das etwas für mich sein könnte. So bin ich Pflegehelfer im Krankenhaus in Bratislava geworden.“

 

Im Krankenhaus lernte er zwei Barmherzige Brüder kennen und pflegte regelmäßigen Kontakt zu ihnen. „Dann bin ich einmal nach der Messe zum Abendessen in den Konvent eingeladen worden und im Sommer war ich bei einem Interessententreffen in Graz dabei. Und schließlich habe ich ein Dreiviertel-Jahr als Gast im Konvent gewohnt.“ In der Österreichischen Ordensprovinz bieten die Brüder auch das „Kloster auf Zeit“ an, indem Interessierte ähnlich wie Frater Philipp in einem Konvent mit-leben können, um das Ordensleben kennenzulernen.

Das Bild zeigt Frater Philipp Boška.

Am 15. März hat Frater Philipp Boška seine Feierliche Profess abgelegt.

Frater Philipp kniet vor dem Provinzial.

Frater Philipp kniet vor Pater Provinzial Saji Mullankuzhy und überreicht seinen Professbrief.

Entscheidet sich der Interessent danach, den Weg im Orden weiterzugehen, kann er den Provinzial bitten, in das Postulantat aufgenommen zu werden. Damit beginnt eine Art „Probezeit“. Sie dauert zwischen sechs Monaten und zwei Jahren. In dieser Zeit soll der Kandidat den Orden und der Orden den Kandidaten kennenlernen. In Gebet und Betrachtung, im Studium der Regelwerke und Dokumente, in Gesprächen mit den Ausbildnern und in der Teilnahme am Gemeinschaftsleben wird der Kandidat in seiner Berufung unterstützt und gefördert.

 

Frater Philipp kam im Herbst 2016 als Ordenskandidat zuerst nach Wien. Das zweijährige Noviziat absolvierte er in Graz-Eggenberg. Mittlerweile findet es als gemeinsames europäisches Noviziat im norditalienischen Brescia statt. Es ist eine Zeit der intensiven Einübung in das Ordensleben und der Prüfung der eigenen Berufung, begleitet von erfahrenen, älteren Mitbrüdern. Am Ende wird das erste Gelübde, die Erste Profess, abgelegt und diese wird bis zur Feierlichen Profess jährlich erneuert.

 

Anschließend beginnt das Scholastikat, das über fünf Jahre geht, das erste Jahr üblicherweise in Regensburg. In dieser Zeit soll der junge Bruder seine Berufung vertiefen und seine berufliche Ausbildung weiterführen.

Danach wird in Absprache mit dem Provinzial entschieden, welche Ausbildung der junge Mann absolviert. Viele machen eine Ausbildung in der Pflege, aber auch andere Berufe im Gesundheits- und Sozialbereich stehen ihnen offen. Frater Philipp wollte eigentlich eine Ausbildung für Behindertenbegleitung absolvieren. „Das hat aber nicht geklappt und so habe ich als Service-Helfer in unserem Wiener Krankenhaus gearbeitet und mich dabei für eine Pflegeausbildung entschieden. Zufällig habe ich mit der damaligen Direktorin der Pflegeakademie der Barmherzigen Brüder gesprochen und sie hat mich auf die Pflegefachassistenz-Ausbildung aufmerksam gemacht“, beschreibt er seinen weiteren Weg.

 

Nach dem Scholastikat folgt die Feierliche Profess. Dass diese in seinem Heimatdorf stattfinden konnte, hat Frater Philipp überrascht: „Ich habe gar nicht gewusst, dass es möglich ist die Profess nicht in einer Kirche des Ordens abzulegen. Aber das haben früher auch schon einige Brüder getan.“ So konnte er im Frühjahr vor seiner Familie, Freunden und der Gemeinschaft der Brüder sowie Mitarbeiter:innen in seiner Heimat die Gelübde ablegen.

Das Bild zeigt Frater Philipp während der Ablegung der Profess.

Zum Zeichen der Demut vor Gott liegt der Professe während der Allerheiligenlitanei am Boden.

Das Bild zeigt Frater Philipp beim Unterschreiben der Professurkunde.

Frater Philipp unterschreibt auf dem Altar seine Professurkunde und bringt dadurch nochmals sein "JA" zu Gott und zum Orden zum Ausdruck.

Seit Ende des Vorjahrs arbeitet Frater Philipp auf der Schlaganfallstation des Wiener Brüder-Krankenhauses. Außerdem hat er im Herbst einen zweijährigen Theologischen Kurs begonnen. Daneben prägt das Gebetsleben seinen Tag: „Wir beginnen mit dem Morgengebet um 5.30 Uhr, danach feiern wir die Heilige Messe. Um zwölf Uhr ist das Mittagsgebet, am Abend um 17.45 Uhr die Vesper und dann beten wir den Rosenkranz und um ungefähr 19 Uhr beschließen wir den Tag mit dem Abendgebet.“ Ein wenig Freizeit bleibt dazwischen aber auch: „Am Samstag haben wir nach der Heilige Messe am Morgen frei und Sonntag-Nachmittag ebenfalls“, berichtet er. „Die Zeit nutze ich zum Zimmer-Putzen, zum Spazierengehen oder für Besuche. Wenn genügend Zeit ist, fahre ich manchmal zu meinen Brüdern, die in Bratislava leben.“

Nach dem Festgottesdienst fand zu Ehren von Frater Philipp eine Feier mit Brüdern, Verwandten und Freunden statt.

Das BIld zeigt die Feier nach der Profess.

Profess

Die Profess ist im katholischen Ordensrecht das feierliche Versprechen, in einem Orden die evangelischen Räte zu befolgen. Der Professe weiht sein ganzes Leben dem Dienst an Gott und den Menschen und wird so in die jeweilige Gemeinschaft eingegliedert. Grundsätzlich wird zwischen der zeitlichen und der feierlichen Profess unterschieden. Die Zeitliche Profess wird bei den Barmherzigen Brüdern für ein Jahr abgelegt und immer wieder erneuert, bis die Feierliche Profess für das ganze Leben abgelegt wird.


Der Zeitlichen Profess geht die Probezeit im Postulantat und Noviziat voraus, der Feierlichen Profess das Scholastikat. Die Ablegung der Profess wird durch die Professurkunde dokumentiert.


Neben den drei klassischen Ordensgelübden Armut, Ehelosigkeit und Gehorsam legen die Barmherzigen Brüder ein viertes Gelübde ab, das Gelübde der Hospitalität, mit dem sie sich in die besondere Nachfolge ihres Ordensgründers, des heiligen Johannes von Gott, stellen.

AUS UNSEREN KONSTITUTIONEN

Mit den öffentlichen Gelübden der Keuschheit, der Armut, des Gehorsams und der Hospitalität bringen wir unsere Ganzhingabe an Gott zum Ausdruck. Die Kirche nimmt unser Opfer an und vereinigt es mit dem Paschamysterium Christi. Der Orden bindet uns an sich und macht es uns möglich, unsere Berufung leben zu können. Wir dagegen bemühen uns, dem Anruf Gottes in Treue zu antworten und lebendige und kreative Glieder der Kirche und des Ordens zu sein.

Unwiderruflich weihen wir uns Gott, der Kirche und dem Orden im Dienst der Kranken und Bedürftigen mit der Feierlichen Profess. Ihr muss die Zeitliche Profess vorausgehen. Sie wird auf die Dauer eines Jahres abgelegt und von Jahr zu Jahr bis wenigstens auf fünf und bis höchstens auf sechs zusammenhängende Jahre erneuert.

Auf Bitten des Provinzials und mit Zustimmung seines Rates kann der General in besonderen Fällen von der Mindestzeit der zeitlichen Gelübde dispensieren. Jedoch muss sie wenigstens drei ununterbrochene Jahre dauern.

In einzelnen Fällen kann der General die Erneuerung der zeitlichen Gelübde bis zu einer Höchstdauer von neun zusammenhängenden Jahren erlauben.

Die Zulassung zur Ersten und zur Feierlichen Profess erteilt der Provinzial mit Zustimmung seines Rates und der Erlaubnis des Generals. Die Zulassung zur Erneuerung der Zeitlichen Profess fällt in die Zuständigkeit des Provinzials mit Zustimmung seines Rates.

Sowohl die Feierliche wie auch die Zeitliche Profess erfolgt nach den Vorschriften des allgemeinen Rechts und des Eigenrechts nach nachstehender Formel: Im Namen unseres gebenedeiten Herrn Jesus Christus. Amen. Ich, Frater N. N., geboren am ... (Tag, Monat, Jahr), in …, Pfarrei …, Diözese …, bin fest entschlossen, mich noch inniger an Gott zu binden und Christus noch enger nachzufolgen. Darum lege ich heute (Tag, Monat, Jahr) in (Name des Hauses) zur größeren Ehre Gottes vor euch hier anwesenden Mitbrüdern in Ihre Hände, Pater N. N., die Profess der feierlichen (einfachen) Gelübde der Keuschheit, der Armut, des Gehorsams und der Hospitalität im Dienst der Armen und Kranken (für ein Jahr) für das ganze Leben nach der Regel des hl. Augustinus und den Konstitutionen des Ordens ab. Ich stelle mich mit ganzem Herzen dieser Ordensfamilie zur Verfügung, um so durch die Gnade des Heiligen Geistes, den Beistand der allerseligsten Jungfrau Maria und der Fürbitte unserer heiligen Väter Augustinus und Johannes von Gott, im Dienste Gottes und der Kirche zur vollkommenen Liebe zu gelangen.

Nach der Ablegung der Gelübde wird die "Gelöbnisformel" auf dem Altar unterschrieben.

Bildergalerie von der Feierlichen Profess


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